Demobericht Circus Krone 15.9.

Am Donnerstag, den 15. Semptember versammelten sich auf dem Heiligengeistfeld in Hamburg bis zu 50 TierbefreiungsaktivistInnen um anlässlich der Eröffnungshow von Circus Krone gegen die Gefangenhaltung und Zurschaustellung von Tieren im Zirkus zu demonstrieren. Circus Krone steht immer wieder auf Grund seiner Haltungsbedingungen in der Kritik und sieht sich wiederholt dem Vorwurf der „Tierquälerei“ ausgesetzt. Nichtzuletzt in Hamburg sorgte die Präsenz des Zirkusses für eine erneute Diskussion in der Bürgerschaft über ein „Wildtierverbot“ in Zirkussen. Den DemonstrantInnen ging es jedoch nicht um vermeintlich schlechte Haltungsbedingungen oder um den Fakt, dass sog. Wildtiere in Zirkussen nicht ‚artgerecht‘ gehalten werden können. Sie protestierten gegen jede Form der Einsperrung, Dressur und Zurschaustellung von Tieren aller Arten im Zirkus, und in diesem Fall auch bei Circus Krone. Auch lehnen die AktivistInnen jede Form der Gewalt und der Ausbeutung an Tieren in all ihren verschiedenen Ausprägungen ab. Diese Positionen wurden durch entsprechendes Infomaterial, Transparente sowie Schilder und Sprechchöre artikuliert. Zahlreiche regionale Medien waren anlässlich der Gala-Vorstellung vor Ort, führten Interviews mit AktivistInnen und berichteten über die Proteste. Leider wurden die AktivistInnen in den darauffolgenden Medienberichten häufig als TierschützerInnen bezeichnet obwohl sowohl in der Pressemitteilung als auch in einzelnen Interviews auf den fundamentalen Unterschied zwischen Tierschutz und Tierbefreiung hingewiesen wurde.

Sichtlich genervt zeigten sich die Verantwortlichen des Circus Krone, die mit verschiedenen Mitteln versuchten, die Demonstration zu beeinträchtigen. So postierten sie einen Lautsprecherwagen in unmittelbare Nähe der Demonstration, um diese durch äußerst laute Musik zu stören. Auch eine extra organisierte Gegendemonstration seitens der Zirkus-MitarbeiterInnen mit entsprechenden Schildern, die Tiere aus dem Zirkus zeigten, welche von Dompteuren etc. ‚liebkost‘ wurden (Aufschrift „I <3 Circus Krone“) zeigte den verzweifelten Versuch, der vorgebrachten Kritik, wenn nicht argumentativ, so doch zumindest visuell etwas entgegenzusetzen. Auch die von Krone-MitarbeiterInnen vorgebrachten Beleidigungen aller Art, teilweise mit sexualiertem oder homophoben Charakter, bis hin zu der Aussage, früher hätte man „solche Leute vergast“ (an dieser Stelle wurde seitens der DemonstrantInnen Anzeige erstattet) sprachen für sich. Anhand der Reaktionen wurde mehr als deutlich, dass Krone inhaltlich den Argumenten und Kritiken der TierbefreiungsaktivistInnen nichts entgegen zu setzen hat.

Für Erheiterung sorgte auch die Pressesprecherin des Cricus Krone, Dr. Susanne Matzenau,  in einem Fernsehinterview. Diese äußerte, die „Herren“ würden für das Demonstrieren „bezahlt werden“. PR Beuftragter Frank J. Keller ergänzte in einem weiteren Fersehbericht, es würde sich um einen Studenlohn von 20 Euro handeln, und die entsprechend davon profitierenden Personen würden  „heute für den Zirkus und morgen gegen den Zirkus“ demonstrieren und nach Abschluss ihre 20 Euro „versaufen“. Diese Auslassungen müssen wohl nicht weiter kommentiert werden…

Wir lassen uns nicht einschüchtern und diffamieren sowie die Legitimität unseres Protestes absprechen. Die Demonstrationen vor Circus Krone werden ebenso kraftvoll fortgesetzt. Der nächste Termin ist diesen Samstag, der 24.9. – 14:30-17 Uhr.

Bis jeder Käfig leer steht, bei Circus Krone und überall!


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