Tierbefreiungskongress 2009

Vom 27. bis 30. August 2009 findet der diesjährige Tierbefreiungskongress auf der ‚Burg Lohra‘ im südlichen Vorharz, –
zwischen Göttingen und Erfurt – statt. Und ja, es ist wirklich eine Burg – mit Gräben, historischen Gebäuden, einem tiefen Brunnen, verfallenen Steinwerken… Fast schon ein Sinnbild für die Tierbefreiungsbewegung. Auch hier bröckelt das Mauerwerk und verlaufen teils tiefe Gräben. Nicht allein die zunehmende Repression gegen AktivistInnen, die für die Befreiung der Tiere kämpfen, erscheint immer mehr als unüberwindbare Mauer. Die Probleme der Tierbefreiungsbewegung sind vielschichtig. Kongresse bieten hier eine gute Möglichkeit, gemeinsam nach Lösungsmöglichkeiten zu suchen. Mit diesem Treffen wollen wir an die vorangegangenen Kongresse anknüpfen und den dort gestarteten Prozess einer kritischen Reflexion auf unser Bewegungshandeln und auf unsere Theoriebildung fortentwickeln.

Und damit die Auseinandersetzung tatsächlich die gesamte Bewegung betrifft, ist es wichtig, dass Du Dich einbringst!

Welche Ziele haben wir uns für den Tierbefreiungskongress 2009 gesetzt?

Wir wollen Raum und Zeit schaffen, um der Tierbefreiungs-/Tierrechtsbewegung zu einem Bewusstsein ihrer selbst zu helfen. Zum Beispiel organisieren wir Workshops und Vorträge , welche die Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Bewegung verhandeln, Probleme offen legen und versuchen, Auswege aus diesen zu eröffnen. Diese Workshops und Vorträge werden sowohl die Theorie als auch die Praxis der Tierbefreiungsbewegung betreffen. Wir versuchen hierfür, langjährige AktivistInnen für den Kongress zu gewinnen und holen uns zudem die Unterstützung von ReferentInnen anderer sozialer Bewegung, die durch ihre Erfahrung und Einsichten zur Klärung der vielen offenen Fragen beitragen könnten. Auch liegt uns daran, Kritik transparent und deutlich zu machen, indem wir teils konträre und in Konflikt stehende Positionen an diesen Ort zusammenbringen und kritisch diskutieren. An zwei Abenden planen wir zu diesem Zweck Podiumsdiskussionen mit VertreterInnen der Bewegung; die Themen werden wir später bekannt geben. Ihr dürft also gespannt sein 🙂

Wir versprechen uns darüber hinaus, dass wir als AktivistInnen unser Verständnis von politischer Praxis erweitern und das ewig-gleiche Muster herkömmlicher Protestaktionen überwinden. Zudem halten wir es für wichtig, dass wir uns wieder mehr an der Frage orientieren, wie Theorie und Praxis zu vereinen sind und welchen Sinn und welche Auswirkung die verschiedenen Protestformen überhaupt haben. Auch stellt sich die Frage, inwieweit sie jeweils in der Lage sind, die Tierausbeutung darzustellen, diese vor allem zu bekämpfen und wo die Grenzen der jeweiligen Aktionsformen liegen.

Um die derzeitigen Bewegungsstrukturen im Sinne eines Fortschritts weiter zu entwickeln und schließlich eine kämpferische und einflussreiche soziale Bewegung zu gestalten, erhoffen wir uns auch Brückenschläge zu anderen sozialen Bewegungen. Auch über ’neue Leute‘ freuen wir uns selbstverständlich und sind der Ansicht, dass gerade auch für sie der Kongress sehr informativ und unterstützend sein kann. Oftmals haben wir das Gefühl, eine gewisse Hemmschwelle bezüglich der Auseinandersetzung mit komplexeren Problemen (auch theoretischer Natur) wahrzunehmen. Aus diesem Grund werden wir versuchen, Themenblöcke mit verschiedenen „Komplexitätsniveaus“ zu gestalten. So wird es Themenblöcke geben, in denen eine weniger komplexe Einführung in bestimmte Problematiken gegeben wird; und dann Themenblöcke, die eine komplexere Vertiefung in ein bestimmtes Thema anbieten. So soll sowohl für unerfahrene als auch erfahrene Aktive der Rahmen geboten werden, um an den Blöcken teilzunehmen und sich einbringen zu können.

Der Tierbefreiungskongress 2009 soll ein Arbeitstreffen der Tierbefreiungsbewegung werden. Das bedeutet, dass wir kein reines ‚Social-Event‘ organisieren wollen. Stattdessen erhoffen wir uns, dass die Tierbefreiungsbewegung nach dem Kongress gestärkt und motiviert ist, die vielseitigen Aufgaben anzugehen. Wir möchten Ergebnisse produzieren, die unser Anliegen weiterbringen!

Natürlich wird aber der Vernetzungs- und Kennenlern-Aspekt nicht zu kurz kommen. Hierfür bietet der Veranstaltungsort einen tollen Rahmen:

Die „Burg Lohra“ stammt aus dem 11. Jahrhundert, bietet Betten für ca. 90 Menschen im eigenen Zimmer sowie eine fast unbegrenzte Zahl an Zeltplätzen. Das Gelände verfügt über mehrere große Seminarräume, einen Aufenthaltsraum, einen Speisesaal, Sport- und Spielplätze und genügend Outdoor-Fläche. Lasst es uns kurz machen: Die Burg ist wunderschön und macht den Tierbefreiungskongress 2009 zu einer bisher nicht da gewesenen Veranstaltung der Tierbefreiungsbewegung. Vermutlich wird der Beitrag pro Person bei lediglich 20€ inkl. Bett und Essen liegen! Bitte meldet euch deshalb für Bett-Reservierungen bei tb-kongress@riseup.net – das Motto lautet hier wohl oder übel: Wer zuerst kommt, malt zu erst. Es wäre sehr hilfreich für uns, vorab ungefähr zu wissen, mit wievielen Leuten wir rechnen können, damit wir besser planen können. Darum gebt uns bitte möglichst früh Bescheid, mit wieviel Leuten Ihr kommt!

Bitte helft uns, den Kongress zu einem Erfolg werden zu lassen und mobilisiert in euren Städten für den Kongress. Für uns ist das Projekt „Tierbefreiungskongress 2009“ an die Hoffnung geknüpft, einen Wendepunkt der Bewegungsarbeit zu setzen . Dies kann nur realisiert werden, wenn ihr mithelft, das Potential des Kongresses zu erfüllen.

Also dann: Wir sehen uns ‚auf der Lohra‘!

Das Organisationsteam des Tierbefreiungskongresses 2009

tb-kongress@riseup.net

Der entsprechende PGP-Schlüssel ist auf www.tierbefreiungskongress.org im Bereich „Kontakt“ zu finden.

— Weitere Infos bald auf: www.tierbefreiungskongress.org

Infos über die Burg Lohra: http://www.openhouses.de/down/lohra.htm


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