Apr 22 2013

Interview mit dem Underdog Fanzine

Einige AktivistInnen von Tierbefreiung Hamburg haben mit dem Underdog Fanzine ein Interview über Tierbefreiung, Kritik am Tierschutz und Gesellschaftskritik geführt, das wir hier dokumentieren wollen.

„Tierbefreiung Hamburg versteht sich als Teil der Tierbefreiungsbewegung. Die global agierende Tierbefreiungsbewegung setzt sich für die Befreiung von Tieren aus dem ihnen gesellschaftlich auferlegtem Untedrückungs- und Ausbeutungsverhältnis ein und fordert damit einhergehend das Ende der institutionalisierten und systematischen Gewalt an Tieren. Im Unterschied zum traditionellen Tierschutz verfolgt die Tierbefreiungsbewegung nicht das Ziel der Reform der Gewalthandlungen an Tieren, sondern deren Abschaffung.

Das Verhältnis, das wir Menschen zu den Tieren aufgebaut haben, ist grundlegend durch Gewalt, Herrschaft und Ausbeutung charakterisiert. Dieses Verhältnis erscheint derart ‚normal‘, dass die meisten Menschen darüber keinen Gedanken verschwenden. Die Opfer dieser Gleichgültigkeit sind die Tiere, deren Leben systematisch und durchorganisiert gewaltsam beendet werden. Doch diese Normalität ist das Resultat eines stillen, gesellschaftlichen Übereinkommens, eines kollektiven Wegsehens, Verdrängens, Schweigens. Sie ist keineswegs ‚natürlich‘ und unveränderlich – die Ausbeutung der Tiere ist das Resultat menschlichen, gesellschaftlichen Handelns und somit von eben dieser Menschenheit auch überwindbar!
Das Schweigen zu brechen, hinzusehen und anzuerkennen, dass Tieren Gewalt angetan wird, ist der erste notwendige Schritt!
Die Aktivist_innen arbeiten vor allem im Rahmen von Kampagnen gegen tiernutzende Unternehmen, sind aber auch in den Bereichen Bildungs- und Aufklärungsarbeit sowie Vernetzung und Theorie aktiv.

«Strategie heißt für uns: Das Problem der Tierausbeutung als gesellschaftlich vermittelt erkennen und infolgedessen das eigene Handeln auch gesellschaftskritisch auszurichten», Barbara

Was bedeutet Tierbefreiung für dich?

Maria: Ganz kurz und einfach runtergebrochen erstmal die Befreiung von Tieren aus einem gesellschaftlichen Herrschafts- und Ausbeutungsverhältnis, in dem sie heute in unserer Gesellschaft gehalten werden. Grundlage hierfür ist die Anerkennung ihrer Interessen und Bedürfnisse und die Prämisse, dass Tiere ein Anrecht darauf haben, diese Interessen auch zu verwirklichen. Also dass sie so frei von Fremdbestimmung sind, wie es in einer friedlichen Koexistenz verschiedener Individuen eben möglich ist.

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